Keine Tiere als Weihnachtsgeschenke! Und nehmen Sie bitte besondere Rücksicht auf Haus- und Nutztiere zu den Feiertagen.

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Kategorie: Aktuelles Tierhalter

Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke!

Diesem Appell begegnen Sie vor den Weihnachtstagen aus vielen Richtungen. Oftmals von Stellen, die für Tierschutzbelange zuständig sind oder dem Tierschutzthema nahestehen. Die Tierärztekammer Nordrhein schließlich sich diesem guten bzw. sinnvollen Appell an, denn bitte denken Sie immer daran:

Die Anschaffung eines Tieres sollte stets wohl überlegt sein. Mit einem Tier übernimmt man eine große Verantwortung: Ein Tier braucht viel Aufmerksamkeit und Zeit. Die Versorgung eines Tieres (Futter, Pflege, Tierarztbesuche, Versicherungsbeiträge u. v. m.) kann viel Geld kosten und nicht alle Tiere fühlen sich in jedem Umfeld wohl. Daher unsere Bitte: Keine Anschaffung eines Tieres aus einer Weihnachtslaune heraus.

Auch das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen in der Person der Landestierschutzbeauftragten veröffentlicht einen ähnlich lautenden Appell. Und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) warnt in einem Aufruf aus dem Vorjahr vor unseriösen Tierhändlern: „[…] Vor der Anschaffung eines Haustieres sind immer eine Reihe von Fragen zu klären. Denn nur so kann gewährleistet werden, dass das Tier auf Dauer artgerecht gehalten werden kann und die Familie mit dem neuen Familienmitglied glücklich wird. Gerade vor Weihnachten ist eine objektive Entscheidung aber nicht möglich. Außerdem muss sich die Familie die erforderliche Sachkunde für die Tierhaltung aneignen. Dafür ist der Weihnachtsstress keine günstige Zeit. Sollte der Tierwunsch auch nach Weihnachten fortbestehen, erklärt der BMEL-Haustierberater für eine überlegte Kaufentscheidung […]. […] Bei den Planungen für die Anschaffung eines Haustieres muss auch überlegt werden, wo und von wem das Tier gekauft wird. Insbesondere Angebote im Internet sollten kritisch hinterfragt werden. Dies gilt insbesondere für den Handel mit Hundewelpen. So werden Welpen angeboten, die im Ausland unter tierschutzwidrigen Bedingungen gezüchtet, zu früh von der Mutterhündin getrennt und weder geimpft noch entwurmt wurden. Diese Welpen sind oder werden später oft krank und entwickeln Verhaltensstörungen. […]“ Das BMEL erklärt in seinem Beitrag, woran Sie unseriöse Angebote erkennen können.

Diese Ratschläge, Empfehlungen, Beratungsangebote pp. haben nichts an Aktualität verloren.

Feiertage bedeuten Stress für Tiere. Nehmen Sie bitte Rücksicht!

Besonders zwischen den Weihnachtstagen und Silvester häufen sich die Gefahrenquellen für Haustiere. Die Bundestierärztekammer e. V. (BTK) veröffentlichte 2022 viele Tipps, wie Tierhalter:innen vermeiden können, am Heiligabend & Co. beim Notdienst in der Tierarztpraxis zu verbringen: Auf den Beitrag der BTK verlinken wir an dieser Stelle. Die BTK bittet außerdem um Rücksicht an Silvester: „[…] Alle, die das Jahresende gebührend zelebrieren möchten, sollten an die Tiere denken, für die das laute Knallen von Feuerwerk der absolute Horror ist. Die Angst und Panik kann bei empfindlichen Tieren sogar zum Tod führen. […]“

Feiertage bieten für Haustiere auch vermehrte Gefahrenquellen!

Der Bundesverband für Tiergesundheit e. V. (BfT) informiert in seinem Beitrag vom 09.12.2024 „Sicher durch die Weihnachtszeit – Worauf Tierhalter jetzt achten müssen“ u. a. über verschiedene Gefahren, die vermehrt während der Weihnachtszeit auftreten können. Der BfT verweist insbesondere auf Vergiftungsgefahren, die von Lebensmitteln (zum Beispiel Schokolade, Weintrauben/Rosinen, Zwiebeln pp.), Zusätzen (zum Beispiel Süßstoffe pp.), Pflanzen, die gerne verschenkt werden (zum Beispiel Weihnachtssterne pp.), Frostschutz- und Reinigungsmitteln u. v. m. ausgehen.

Auch hebt der BfT die Gefahr hervor, dass Gäste, die während der Besuche an Feiertagen eventuell eigene Medikamente mitführen und diese achtlos ablegen, für die Haustiere ungewollt bzw. ohne bösen Willen zusätzliche Gefahrenquellen schaffen. Der BfT appelliert, Medikamente stets sicher zu verwahren!

Der BfT betont: „[…] Vergiftungen können ernst zu nehmende Folgen für das Tier haben, schlimmstenfalls enden sie tödlich. Im Verdachtsfall ist schnelles Handeln gefragt. Je schneller und zielgerichteter eine Behandlung erfolgt, desto besser sind die Heilungschancen. Dabei sind jegliche Hinweise zu Art und Menge des aufgenommenen Giftstoffes sowie zum Zeitpunkt der Aufnahme für die tierärztliche Untersuchung und Therapie hilfreich. […]“ Wenn es also zu einem solchen Verdacht bzw. Notfall kommt, führen Sie Ihr Tier bitte auch während der Feiertage schnellstmöglich der tierärztlichen Notfallversorgung zu und halten nach Möglichkeit die vorgenannten Informationen bereit. Wir wissen, dass dies Stresssituationen sind und man schnell dergleichen vergisst. Aber Sie helfen Ihrem Tier in einer solchen Notlage am besten, indem Sie Ruhe bewahren und sich im Idealfall bereits vor den Feiertagen informieren, wo und wie an Ihrem Aufenthaltsort (Besuch bei der Familie pp.) eine tierärztliche Notfallversorgung zu erreichen ist, um dann in einer Notfallsituation, die hoffentlich nie eintritt, vorbereitet zu sein.

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